Matthias Dusini (Falter) und Thomas Edlinger (Donaufestival) erforschen in ihrem gemeinsamen Gespräch mit Sandro Droschl (KM–) den aktuellen Stand und die Entwicklung der Political Correctness.
In Anführungszeichen – Glanz und Elend der Political Correctness
In Anführungszeichen – Glanz und Elend der Political Correctness
Anhand zahlreicher Fallbeispiele aus Politik, Kunst und Kultur analysierten Thomas Edlinger und Matthias Dusini in ihrem gemeinsamen Buch „In Anführungszeichen – Glanz und Elend der Political Correctness“ (2012, edition suhrkamp) die Ambivalenzen, alten und neuen Gegner und teils unvermuteten Komplizenschaften der Political Correctness. Die Political Correctness entwickelte sich von einer akademischen Diskussion zum politischen Dauerbrenner. Sie ist eines der Leitmotive rechtspopulistischer Rhetorik, die gegen „Genderwahn“ und „Menschenrechtskitsch“ agitiert. Doch auch die feministische und antirassistische Front gewann an Feuerkraft. In den sozialen Medien beherrschen Begriffe wie Intersektionalität und Tone policing die Debatten. Das Buch wirft nun die Frage auf: Lässt sich ein Weg finden, der die Forderung nach Integrität von Leib und Seele und die Basis der Menschenrechte ernst nimmt, ohne selbst zum Troll zu werden? Anlässlich der Ausstellung von Polit-Satiriker Jan Böhmermann diskutieren die Autoren Edlinger und Dusini den aktuellen Stand der Political Correctness, ihre Entwicklung und Parameter.
Mag. Thomas Edlinger (*1967 Wien, lebt in Wien) ist Radiomacher, freier Kulturjournalist, Buchautor und seit 2017 künstlerischer Leiter des Donaufestivals in Krems. Er hat Philosophie, Publizistik und Germanistik studiert und gilt neben seiner medialen Arbeit als Unterstützer alternativer Kunst und Kultur. Edlinger hat bereits zahlreiche Ausstellungsprojekte kuratiert, u.a. für das Lentos Museum, Linz, Quartier21, Wien, O.K. Centrum für Gegenwartskunst, Linz und die Kunsthalle Wien. Nach seiner Lehrtätigkeit an der Kunstuniversität Linz und der FH Joanneum in Graz übt Thomas Edlinger einen Lehrauftrag an der Universität für Angewandte Kunst in Wien im Fachbereich Kunst und Wissenstransfer aus.
Mag. Matthias Dusini (*1967 Meran, lebt in Wien) arbeitet seit 1994 als Kulturjournalist u.a. für den ORF und die Kunstzeitschrift springerin, und leitet das Feuilleton der Wiener Wochenzeitung Falter. Er ist außerdem als Buchautor tätig: Neben seiner Veröffentlichung mit Thomas Edlinger 2012 gab er 1998 gemeinsam mit Florian Pumhösl das Buch „Covering the Room“ und 1999 mit Silvia Eiblmayr die Monografie „Azioni Materiali“ über die Performancekunst Michelangelo Pistolettos heraus.
Ausstellungsansicht, Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, Graz, Foto: Markus Krottendorfer